Mae Hong Son Loop

Nun startet mein zweites Abenteuer in Chiang Mai... Und es wird wild...

Ich treffe mich mit Sandro. Ich habe ihn über Facebook in einer Thailand-Backpacker-Gruppe kennengelernt und er möchte wie ich auch den Mae-hong-son-loop fahren. Er ist 37 Jahre alt, Deutscher, Papa von einem Sohn, ist erfahren im Motorradfahren, kann sich auf thailändisch gut durchschlagen und ist geschäftlich auf den ganzen Welt unterwegs und lebte vor allem eben schon einige Jahre immer wieder hier in Thailand. Ich bin froh, dass ich den Trip mit ihm machen darf. Es erleichtert mir einiges und nimmt mir etwas Druck, alles alleine schaffen zu müssen. Ich freue mich meeeega auf diese Tour. Aufs Fahren...

Der Mae-hong-son-loop ist eine beliebte Motorrad-Stecke in Nordthailand. Sie ist über 600km lang und man benötigt mehrere Tage dafür, wenn man nicht einfach alles schnell schnell hinter bringen möchte. Ich, resp. wir möchten uns Zeit lassen für die 4088 Kurven und auch mal tolle Stopps einlegen, um Natur, Kultur und Menschen nahe zu kommen. Geplant haben wir 4 Tage.

Chiang Mai - Pai ca. 150km Wir starten von unserem Hotel mit den 125er-Rollern, die wir am Vortrag gemietet haben. Wir nehmen unser ganzes Gepäck mit, haben es auf den Hintersitz geschnallt. Ich fahre den ganzen Loop mit langen Jeans oder langen Leggings, trage immer wieder mal eine Pulli oder meine Jeansjacke, habe immer geschlossene Schuhe an und Nussschale auf dem Kopf und natürlich die Maske. Ich finde es ganz angenehm mit Maske zu fahren, sie hält den Fahrtwind und den Staub fern. Sandro bleibt bei einer légèren Bekleidung... So wie jeder mag... Aber ich muss sagen, ich bin gar nicht so unglücklich über meiner Bekleidung. Und dann gehts los aus Chiang Mai Richtung Pai, also gegen den Uhrzeigersinn, was im Prinzip egal ist. Und zwar fahre ich grinsend... Ständig... Ich hör gar nicht mehr auf... Ich finde es einfach toll... Der Wind, die Abwechslung zwischen warmer und kühler Luft... Sonne und Schatten und die View... OMG... Einfach der Hammer.

Nach ca. 30 Minuten begrüsst uns schon die Natur... Rechts und links Palmen, Bambuswälder und Kurve um Kurve... Gelbe Schilder, die dich warnen "Sharp Curve"... Und bis jetzt sind die Strassen mega gut, also finde ich. Hatte ich so nicht erwartet.

Ich liebe diese Kurven...

Einen Stopp machen wir an einem Wasserfall... Auf dem ganzen Loop gibt es unzählige Wasserfälle, aber ja, wir kämen kaum voran, wenn wir immer anhalten würden.

In Pai beziehen wir unsere eigenen Zimmer, kleine Bambushütten mit Blick ins Grüne...

Essen tun wir in der Walking Street in Pai... Tolle Pizza, Ginger Tea in einem HippieLaden/Bar und vegane Schoko-Kokos-Trüffel-Bolls... Lecker! Hier lebt die Stadt, also auf jeden Fall diese Strasse. Jung und Alt und mega Alternativ :) aber mir gefällt es sehr...

Und boah... In der Nacht wird es wieder sau kalt... Zimmer haben natürlich keine Fensterscheiben... Also 12 Grad in meinem Raum... Brrrr...

Pai - Mae hong son ca. 180km Pai ist echt toll... Die Backpacker-Hippie-Stadt schlecht hin... Es hat wirklich schöne kleine Bistros versteckt im Grünen.

Wir frühstücken lecker und machen uns dann nochmals ein bisschen zurück in den Pai Canyon. Mega schön dort... Man sollte trittsicher und etwas schwindelfrei sein. Für mich kein Thema...

Noch schnell an der Memorial Bridge bei Pai vorbei...

Dann gehts weiter Richtung Mae hong son. Bei verschiedenen Viewpoints halten wir an. Wieder Kurven um Kurven... Es ist soooo geil... Nicci und ihr Dauergrinsen :) Meistens gibt es eh nur eine Strasse und dann muss man nicht gross überlegen wo durch man fahren muss.

Wir sind kaputt und müde und entscheiden uns in einen tollen Hotel zu übernachten... Knappe 20.- inkl. Frühstück (stolzer Preis, aber man gönnt sich ja sonst nie was. Am Abend mit Sunset am Pool. Meeeega schön... Die Hotelanlage ist der Hammer. Bananen, Tomaten, sonstiges Gemüse, Salate und Fruchtbäume und - sträucher zieren die Umgebung. Einfach nur wunderschön...

Mae hong son - Bo Luang ca. 165km Nach einem ausgiebigem Frühstück düsen wir erneut los... Heute halten wir nicht so viel an. Die Strassen schlängeln sich etwas weniger, es ist so ganz angenehm zum Fahren. Klar muss man sich konzentrieren, v.a. in den Kurven, aber die Fahrt fühlt sich toll an... So sanft... Verkehr hat es kaum. Mal ein Auto, Motorrad oder einen Lastwagen, entweder entgegen oder man überholt einfach von rechts :) Die Vegetation ist intensiver, mehr Natur. Wir sehen Wald, Hügel, Weite und viele Reisfelder mit Kühen und teils Wasserbüffel. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus.

Dann, plötzlich... Kühlwasser läuft aus... Es qualmt leicht... Die Lampe leuchtet bei Sandro! Wir müssen absteigen, warten und den Motor abkühlen lassen, giessen etwas Wasser drüber und fahren zu einem kleinen einheimischen Laden, wo es nebenan eine Art Werkstatt hat. Die Jungs tüfteln mit dem passendem Werkzeug am Roller herum und ich gönne mir während dessen was Süsses. Keine Ahnung was es war. Zu vergleichen mit einem Berliner :) aber nicht so süss...

Heute mögen wir nicht mehr wirklich... Wollten eigentlich weiter kommen aber tja... Ist jetzt so. So wie Sandro immer sagte "Welcome to Thailand". Wir nehmen uns je ein Zimmer in einer Art Jugendherberge, eine sehr einfache Unterkunft, aber total ok. Geduscht wird mit einem Eimer... Und jaaaa, es hat sogar warmes Wasser... Mann, bin ich froh :)

Wir fahren mit dem Roller am Abend noch etwas weiter zum Essen, einfach, aber lecker... Für mich vegetarisch. Mir schmeckt es aber. Dann gehts zurück und ich geh ins Bett. Sandro setzt sich noch mit dem Chef der Unterkunft mit Hong Tong auf die Veranda. Ich lasse die Männer mal und geniesse auch meine Ruhe...

Bo Luang - Chiang Mai ca. 200km

Unser letzter Tag des Mae hong son loop bricht heute an... Die Strassen sind gut, nur Sandros Roller macht immer wieder blöd. Das Kühlwasser, es dampft... Immer wieder halten wir an und füllen Wasser nach. Hmmm, ja, wir wissen, nicht optimal, aber was will man machen. Schlussendlich sind wir froh, dass der Roller uns heil nach Hause gefahren hat.

Auf dem Weg hoch zum Doi Inthanon wird es holpriger. Und es ist sau kalt, denn der Berg ist 2565m über Meer und es hat nur etwa 14 Grad dort oben. Ich fahre nur mit Jeansjacke, denn der Fahrtwind macht es noch kälter, schweinekalt. Aber man wird echt belohnt auf dem höchsten Berg Thailands. Atemberaubend ist der Ausblick, einfach der Wahnsinn.

Diese Strecke bis kurz vor Chiang Mai ist sehr naturreich... Reisfelder, Wälder Bäumen, an denen lange Lianen hängen, ein Weitblick... Die Smoky Season oder Burning Season hat begonnen... Sie dauert etwa von Februar bis April und es riecht oft nach Lagerfeuer und der klare Weitblick trübt sich enorm. Die Farmer brennen ihre Felder ab, um einen neuen landwirtschaftlichen Turnus zu beginnen und so neue Anbauflächen zu schaffen. Angeblich ist diese Brandrodung in Thailand illegal, aber der Staat unternimmt nichts dagegen. Wir merken es vor allem auf diesem Abschnitt, obwohl es wirklich noch nicht schlimm ist.

Hiermit endet mein Beitrag zum Mae Hong Son Loop. Es war ein wahnsinnig tolles Erlebnis, jede Kurve habe ich genossen. Wirklich. An dieser Stelle danke ich Sandro von Herzen, dass er mich auf diesem Erlebnis begleitet hat. Vielen lieben Dank.